Repertory Grid
Die Repertory Grid Technik ist eine Methode, die in der Produktentwicklung bisher relativ selten eingesetzt wird. Dabei kann sie sogar in zwei wichtigen Bereichen die Produktentwicklung deutlich unterstützen:
In der Anfangszeit, in der der Kontext und die Anforderungen festgelegt werden und bei der Bewertung eines Produkts.
Viele der Usability-Methoden zielen auf ein vertieftes Verständnis des Nutzers ab, so auch die Repertory Grid Technik.
Die effektivsten Methoden sind dabei für gewöhnlich diejenigen, die einen sehr freien Austausch mit den Nutzern ermöglichen, wie zum Beispiel das Interview. Das Problem bei der Durchführung von Interviews ist jedoch, dass sowohl deren Durchführung als auch deren Auswertung sehr zeitaufwändig sein kann und die Übertragung der Ergebnisse auf andere Nutzer manchmal sehr komplex ist.
Die Repertory Grid Technik versucht das freie Vorgehen mit einem standardisierten Vorgehen zu kombinieren, um so mehr über den Nutzer und seine Art Produkte zu bewerten herauszufinden.


Repertory Grid
Beim Einsatz der Methode wird so vorgegangen, dass eine Auswahl von ähnlichen Produkten – zum Beispiel Smartphones, wenn es um die Entwicklung eines neuen Smartphones geht – je einzeln auf Kärtchen aufgedruckt wird.
Diese ca. 20 Kärtchen enthalten dann jeweils ein Bild von dem Produkt und ggf. auch noch eine kurze Beschreibung.
Dann werden zufällig drei Kärtchen aus den 20 gezogen, bei denen der Nutzer die Aufgabe hat zwei davon zusammenzulegen (diese beiden sind aus Sicht des Nutzers ähnlich) und eines davon getrennt hinzulegen.
Im Anschluss wird er gebeten zu erklären, in wiefern sich die beiden Produkte auf einem Stapel ähnlich sind und wie sich das andere von den beiden unterscheidet. Dazu soll er dann so viele Merkmale nennen wie ihm einfallen (zum Beispiel ungewöhnlich und herkömmlich).
Diese Begriffe werden durch den Interviewer auf einen vorgefertigten Blankofragebogen mit einem sogenannten semantischen Differenzial (eine Skala die links einen Begriff stehen hat – zum Beispiel ungewöhnlich – dann eine Anzahl von Kästchen und rechts wieder einen Begriff – zum Beispiel herkömmlich) eingetragen. Das wird solange wiederholt, bis dem Nutzer keine neuen Begriffe mehr einfallen. Dann wird zufällig die nächste Dreiergruppe Kärtchen gezogen, diese werden wieder sortiert, und so weiter. Am Ende entsteht ein Fragebogen, der alle relevanten Begriffe aus Nutzersicht beinhaltet, um diese Produktkategorie zu bewerten.
Der Nutzer wird dann aufgefordert anzugeben, welche Seite des Differentials aus seiner Sicht positiv ist (Ist ungewöhnlich besser oder herkömmlich?) und soll anschließend alle Produkte auf dem eigenen Fragebogen bewerten.
So erhält man auf der einen Seite die relevanten Kategorien in denen Nutzer denken, wenn sie sich mit Smartphones beschäftigen, und auf der anderen Seite direkt eine Einschätzung wie andere Produkte in diesen Dimensionen abschneiden.
Zusätzlich ist es möglich, im Nachgang aus allen Fragebögen einen gemeinsamen Fragebogen zu erstellen, der die wichtigen Begriffe für diesen Produktbereich zusammenfasst und damit eine Bewertung in nachfolgenden Tests vereinfacht und zwischen verschiedenen Nutzern vergleichbar macht.


Diese Fragen beantwortet die Methode:
Das passiert, wenn Sie uns beauftragen:
Zu Beginn wird das Produkt, um das es sich handelt, betrachtet und festgelegt, was entsprechende Vergleichsprodukte sein könnten.
Im Anschluss wird gemeinsam die Zielgruppe definiert und ein Screener erstellt, der die Kerneigenschaften der Zielgruppe dokumentiert und mit dessen Hilfe die Teilnehmer eingeladen werden können.
Während der Einladungsphase werden die Vergleichsprodukte gesammelt und die Kärtchen vorbereitet, die den Nutzern während des Tests gezeigt werden.
Dann beginnt die Durchführung der Interviews.
Im Nachgang werden die Daten ausgewertet und für sie aufbereitet, so dass die wichtigsten Merkmale aus Nutzersicht für diese Produktkategorie erkenntlich werden.
Auf Wunsch wird im Anschluss ein Fragebogen erarbeitet, der für zukünftige Erhebungen zum Einsatz kommen kann.
Die Ergebnisse werden in einem Umsetzungsworkshop vorgestellt und diskutiert.

