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Was versteht man unter „User Experience“?

Autor: Marvin Kolb

Lesedauer:

Feb 2022

Wovon spricht man, wenn man von „User Experience“ spricht? Wie genau definiert sich das Konzept dahinter? Was umfasst die User Experience und kann man sie bewusst steigern und verbessern? Warum wird so viel Wert darauf gelegt eine sehr gute User Experience mit einem Produkt zu schaffen? Und was sind Beispiele aus der Praxis? Eine oder mehrere dieser Fragen haben Sie sich schon gestellt? Dann werden Sie in diesem Artikel Antworten finden.

Wir erklären Ihnen schnell und präzise, was sich hinter dem Begriff „User Experience“ verbirgt und zeigen Ihnen die Kriterien für eine gute UX.  

Was versteht man unter „User Experience“ und „UX“?

Kennen Sie dieses „Wow“-Erlebnis bei der ersten Nutzung eines neuen Produkts? Es fühlt sich an, als hätten die Hersteller Sie auf magische Weise durchschaut und ihre Bedürfnisse verstanden. Und dann erst die Handhabung. Alles ist so einfach zu nutzen, sofort verständlich und ja, man kann es nicht anders sagen, es fühlt sich einfach rundum gut an. Eine gute User Experience ruft genau diese Erlebnisse und Reaktionen in Nutzern hervor.

Die DIN EN ISO 9241-210 beschreibt User Experience, kurz UX, als „die Wahrnehmung und Reaktion einer Person auf die Nutzung bzw. die erwartete Nutzung eines Produkts“.

Eingeschlossen sind alle Erlebnisse und Gefühle, die mit der Nutzung des Produkts zusammenhängen. Auch die erwartete Nutzung fließt hier mit ein. Was erwartet der Nutzer von einem Produkt? Hier sind auch Werbung und Kauf ein entscheidender Faktor für die User Experience. Entsprechend ist die UX von Person zu Person unterschiedlich, weil die Wahrnehmung natürlich subjektiv ist.

Warum ist eine gute User Experience so wichtig für Ihr Produkt?

Eine gute UX schafft es, Sie Dinge sagen zu lassen, wie „Ich liebe dieses Produkt“. Sie sorgt für Begeisterung und eine lange Markentreue. Haben Sie ein positives Nutzererlebnis, sind Sie dem Produkt sehr zugetan. Eine negative UX hingegen kann Abneigung und Frust hervorrufen. Sie nutzen das Produkt dann sehr ungerne und beginnen sich nach einer nutzerfreundlicheren Alternative umzuschauen.

Wie wichtig UX für Nutzer ist, zeigt eine Studie von Amazon Statistics. Hier wurde herausgefunden, dass 88% der Nutzer mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Website kein zweites Mal besuchen werden, wenn sie durch diese eine schlechte UX erlebt haben. (source) Gerade im Unternehmensumfeld ist gute UX für ein erfolgreiches Produkt also unerlässlich.

Wie erreichen Sie eine gute User Experience?

Laut einer von Skyhook zitierten Studie investieren 55% Prozent aller Unternehmen in UX Tests (source). Diese Investition ist sinnvoll, denn User Experience ist mit der richtigen Vorgehensweise verbesserbar.

Eine gute UX erreichen Sie nur, wenn Sie die echten Nutzerbedürfnisse herausfinden. Erraten können Sie diese nicht – oder nur mit Glück. Aber wie genau lassen sich Nutzerbedürfnisse sicher herausfinden und dann auch für das Produkt sinnvoll umsetzen? Um genau das zu verstehen, schauen wir uns nun die Arbeit eines UX Researchers genauer an.

Ein kleiner Abstecher: was macht ein UX Researcher?

Grob zusammengefasst werden beim UX Research Prozess durch Nutzertests und Interviews Anforderungen an Usability und UX generiert, damit diese später im Produktdesign umgesetzt werden können. Der Nutzer wird unter Beobachtung gebeten, Produktprototypen zu verwenden. Mithilfe von anschließenden Befragungen und der Auswertungen der Beobachtungen wird die User Experience messbar gemacht und evaluiert. Hier wird eine Menge Verbesserungspotenzial für das Produkt zutage gefördert.

Einen genauen Ablauf finden Sie in unserem Artikel „Usability und User Experience Design für Experteninterfaces – wie geht es richtig?“.

Dann übernimmt ein UX Designer. Er gießt die gewonnenen Daten in ein Design, das menschzentriert und datengestützt die User Experience verbessert.

Kriterien an eine gute UX

Auch wenn viele Faktoren durch die subjektive Wahrnehmung bestimmt werden, kann man einige Punkte zusammenfassen, die für eine gute UX essenziell sind.

  • Das Produkt befriedigt die Nutzerbedürfnisse und die Erwartungshaltung der Nutzer.
  • Es ruft einen „Joy of Use“, also ein positives Nutzererlebnis hervor.
  • Design und Optik sind simpel und verständlich und lassen im besten Fall keine Fragen zu dessen Bedienung offen.
  • Das Produkt bietet einen hohen Nutzen und eine sehr gute Hilfestellung bei einem Problem.
  • Das Produkt weißt eine sehr gute Usability Es ist also effektiv, effizient und zufriedenstellend zu nutzen.
  • Aktuelle technische Standards werden erreicht. Lange Ladezeiten bei Webseiten, fehlendes Responsive Design oder umständliche Arbeitsschritte, die der Vergangenheit angehören sollten, werden von vielen Nutzern nicht mehr toleriert.

Fazit

User Experience ist ein beachtlicher Teil unseres Alltags und umfasst sowohl viele subjektive, als auch messbare Faktoren. Die UX eines Produkts kann den Unterschied zwischen Liebe und Abneigung bedeuten.

Im Unternehmensbereich ist eine gute UX für das eigene Produkt unerlässlich, weil ein Produkt nur Kunden binden und begeistern kann, wenn es subjektiv als sehr positiv wahrgenommen wird. Viele Kunden vergeben nicht leichtfertig eine zweite Chance, wenn ein Produkt sie durch schlechte UX enttäuscht hat.

Wo haben Sie im beruflichen oder privaten Umfeld die UX eines (Software-)Produkts besonders positiv wahrgenommen? Gerne können Sie diesen Beitrag kommentieren oder sich über unser Kontaktformular melden.

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